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Jubiläumssymposium für Prof. Claudia M. Riehl

08.02.2023

In 60 Jahren um die Welt: „Sprachkontakt – Sprachmischung – Mehrschriftlichkeit“

Das Symposium „Sprachkontakt – Sprachmischung – Mehrschriftlichkeit“ fand vom 09.11. bis zum 11.11.2022 in der Evangelischen Akademie im Schloss Tutzing am Starnberger See statt. Wissenschaftler*innen unterschiedlichster Disziplinen setzen sich mit verschiedenen Aspekten der Mehrsprachigkeitsforschung auseinander. Drei Oberthemen dienten hierzu als inhaltlicher Rahmen: Zum einen der Sprachkontakt, weiterhin das Verhältnis von Sprache und Gesellschaft, vor allem im Migrationskontext, und schließlich die Rolle von Sprache für gelingende Bildungsprozesse.

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Eröffnet wurde die Tagung von Prof. Dr. Peter Auer der Universität Freiburg. Im Themenbereich Sprache und Kontakt griff er mit seinem Vortrag Translanguaging - das neue Code-Switching? den Sprachwechsel als eines der salientesten Phänomene mehrsprachigen Sprechens auf und beleuchtete die aktuelle Diskussion um das Verhältnis des Begriffes Translanguaging zu etablierten Begriffen wie Code-Switching und Code-Mixing.

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Weitere Vortragende in diesem Bereich waren Prof. Dr. Baraba Sonnnhauser, die Ergebnisse des – gemeinsam mit Prof. Dr. Claudia M. Riehl geführten DFG-Projekts “Albanisch im Kontakt” – vorstellte. Prof. Dr. Christoph Schroeder beschäftigte sich in seinem Vortrag mit der Heritagesprachenforschung, die er anhand von Satzverknüpfungen im Türkischen, kritisch reflektierte.

Im Themengebiet Sprache und Bildung stand der Aspekt der Schriftlichkeit im Kontext von Mehrsprachigkeit im Vordergrund. Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ingrid Gogolin von der Universität Hamburg stellte hier unter anderem Ergebnisse aus einer Langzeitstudie vor.

Weiterhin spielte auch die Rolle der Sprachbewusstheit, etwa in einer Studie von Prof. Martina Nied Curcio zur Wörterbuchbenutzungsforschung, eine zentrale Rolle. Zum Forschungsbereich der Mehrschriftlichkeit trugen Dr. Seda Yilmaz Woerfel, Dr. Till Woerfel und Dr. Teresa Barberio Ergebnisse aus aktuellen und abgeschlossenen (BMBF-)Forschungsprojekten, die unter anderem unter Leitung Frau Prof. Claudia M. Riehl entstanden sind, bei.

Der Themenbereich Sprache, Gesellschaft und Migration stellte den dritten und abschließenden Block des Symposiums dar. Zunächst widmete sich Prof. Dr. Hans-Jörg Schmid, Dekan der Fakultät 13 an der LMU München, in seinem Vortrag zum Entrenchment und Disentrechment der individuellen und gesellschaftlichen Konventionalisierung von Sprache.

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Dieser Gedanke wurde auch im Vortrag zur postmigrantischen Germania italiana von Prof. Dr. Thomas Krefeld aufgegriffen und durch Aspekte der Spracherosion vertieft. Der Vortrag von Prof. Dr. Rita Franceschini von der Universität Mailand rückte abschließend die sprecherindividuelle Perspektive auf Sprache in den Fokus, indem die Forscherin anhand einer Sprachbiographie die zentrale Rolle der Soziolinguistik exemplarisch aufzeigte.

Neben fachlichen Diskussionen bot das Symposium auch Zeit und Gelegenheit für persönliche Begegnungen und Gespräche, beispielsweise beim gemeinsamen Welcome-Dinner oder dem Aperitivo am Samstagabend, wo das Werk von Prof. Riehl aus verschiedenen Perspektiven gewürdigt wurde.
Die Teilnehmer nutzen die Gelegenheit auch, um Gedanken und Ideen auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen, sowie bestehende zu vertiefen.

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