Interkulturelle Philologie - Literatur- und Literaturlehrforschung
Der dritte zentrale Aufgabenbereich am Institut umfasst die literaturwissenschaftliche Forschung und Lehre. Hier stehen interkulturelle Aspekte der Literatur im Mittelpunkt. In produktiver und kritischer Auseinandersetzung mit dem breiten Spektrum an Kulturbegriffen und kulturwissenschaftlichen Forschungsprogrammen werden vorwiegend literarische Texte, Sujets, Gattungen, Motive und Sprachformen erschlossen, die Fremdheits- und Kulturreflexionen ermöglichen.
Die interkulturelle Philologie hat im Kontext globaler Verflechtungen eine besondere Aktualität. Dabei sind Analysen an den Schnittstellen von Literatur, Kultur und Gesellschaft vielfach interdisziplinär, etwa wenn literarische Dimensionen von inter- und transkulturellen Kräften wie Migration, Globalisierung und Transnationalismus erforscht werden.
Unter theoriegeleiteten und methodenkritischen Aspekten wird am Münchner Institut ein breites Spektrum literarischer und kulturwissenschaftlicher Themen gelehrt und erforscht:
- Fremdheitskonzepte und literarische Kulturreflexionen (Literatur und Migration, Reise- und Exilliteratur, Exotismus, Utopien, koloniale und postkoloniale Tendenzen, literarische Topographien und Städtedarstellungen, nationale Mythen und literarische Europavisionen, Sprachkontakte, Übersetzungsfragen und Mehr- sprachigkeit in der Literatur, Regionalität und Rezeptionstraditionen deutscher Literatur weltweit sowie Kanon- und Periodisierungsfragen)
- Interkulturelle und ästhetische Potenziale älterer, neuerer und neuester deutschsprachiger Literatur