Institut für Deutsch als Fremdsprache
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Mehrsprachigkeit

Am Institut für Deutsch als Fremdsprache interessieren wir uns stark für das Phänomen der Mehrsprachigkeit. Hier fragen wir danach, wie mehrsprachige Sprecherinnen und Sprecher und literarische Texte ihre besonderen sprachlichen und kommunikativen Ressourcen erlangen und kontextbezogen verwenden. Unter Mehrsprachigkeit ist die Nutzung zweier oder mehrerer Sprachen in einer Kommunikationssituation zu verstehen. Hier kann es sich um individuellen Sprachgebrauch handeln oder um den Sprachgebrauch in einer Gruppe, Gesellschaft oder Institution. Zudem lässt sich eine innere von einer äußeren Mehrsprachigkeit unterscheiden. Zur inneren Mehrsprachigkeit zählen Varietäten von Sprachen, wie Dialekte, wohingegen zur äußeren Form Standardsprachen gezählt werden. An unserem Institut gehen wir der Frage nach, wie mehrsprachige Menschen ihr gesamtsprachliches Repertoire aufbauen, das sie befähigt, je nach Kontext ihre unterschiedlichen sprachlichen Ressourcen zu nutzen, und zwar sowohl im mündlichen als auch schriftlichen Diskurs, und wie sich diese Befähigungen wechselseitig beeinflussen. Zum einen steht dabei der individuelle Erwerb von Mehrsprachigkeit im Fokus: als bilingualer Erstspracherwerb oder frühkindlicher Zweitspracherwerb. Zum anderen beschäftigt uns Mehrsprachigkeit hinsichtlich von Sprachkontakt.

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So verändert sich beispielsweise die deutsche Sprache unter dem Einfluss anderer Sprachen stetig; gleichzeitig durchlaufen typische Herkunftssprachen in Deutschland, wie etwa das Polnische, Russische oder Türkische, durch den Kontakt mit dem Deutschen Wandlungsprozesse. Bei den sprachgrenzenüberschreitenden literarischen Textbewegungen interessieren uns sowohl explizite als auch ‚latente‘ Formen. Wir untersuchen, wie sich Literatursprachlichkeit kreativ und subversiv mit der Sprachrichtigkeit auseinandersetzt, wie dabei Sprachmischungen und Sprachwechsel entstehen oder Anderssprachigkeit simuliert wird. Die Erforschung der im Kontakt mit anderen Sprachen entstehenden poetischen Verfahren stellt im Unterschied zur grammatischen Regelhaftigkeit singuläre Zeugnisse heraus, deren sprachanalytische, wissensbezogene und kulturpolitische Potenziale hervorzuheben sind.


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