Arbeits- und ausbildungsintegrierte Sprachförderung in hessischen Unternehmen
Evaluationsprojekt „Arbeits- und ausbildungsintegrierte Sprachförderung“ (AiS) in Hessen
Gegenstand des Projekts „AiS – arbeits- und ausbildungsintegrierte Sprachförderung“ ist die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation eines Schulungskonzepts zur Integration von DaZ in den berufsbezogenen Fachunterricht. Zielgruppe dieser Schulung sind Fachlehrkräfte und Praxisanleiter/innen in der Berufsausbildung (Schwerpunkt Altenpflege).
Ausgehend vom zunehmenden Bedarf an sprachlicher Förderung in der Berufsausbildung, sind in der Fachstelle für berufsintegriertes Sprachlernen (FaberiS) der Frankfurter FRAP-Agentur GgmbH in berufspädagogischen Schulungen Best-practice-Verfahren zur „berufsintegrierten Sprachförderung“ entstanden. Aus ihnen wurde das AiS-Schulungskonzept entwickelt und als ESF-Projekt umgesetzt.
Die LMU, Institut für DaF, ist mit Evaluation und wissenschaftlicher Begleitung des ESF-geförderten Projekts beauftragt worden.
Konzept und Ziele des ESF-Projekts AiS
Von 2017 bis 2019 sollen in Hessen ca. 500 Lehrpersonen in der Altenpflege auf fachintegriertes Deutschlehren geschult werden. Dazu wurden nach dem AiS-Konzept im ersten Schritt 18 Lehrkräfte zu AiS-Dozenten weitergebildet. In modularisierten Fortbildungsseminaren geben diese ihr zuvor erworbenes sprachliches und fachdidaktisches Wissen weiter. Fachlehrkräfte und Praxisanleiter/innen qualifizieren sich so zu „Sprachförderkräften für berufsintegriertes Sprachlernen“. Das Modell setzt dabei mit einem niederschwelligen Zugang auf die praxisorientierte Vermittlung auf der Basis muttersprachlicher Kompetenzen.
Teilnehmende sollen so befähigt werden, geeignete DaZ-Lernformate in ihren Fachunterricht bzw. in die Praxisanleitung systematisch zu integrieren und dabei „Lernende mit unterschiedlichen Deutschkenntnissen während der fachlichen Qualifizierung oder Ausbildung individuell beim Aufbau fach- und bildungssprachlicher Kompetenzen [zu unterstützen]“ (AiS-Informationsbroschüre, 2016).
Das AiS-Konzept zielt damit auf die Integration von Sprache in den Fachunterricht im nichtschulischen Bereich. Die Zielgruppe der Fachlehrkräfte und Praxisanleiter/innen ist heterogen u.a. im Hinblick auf nichtakademische und akademische Bildungsabschlüsse, auf ihre pädagogische Vorbildung und auf den Kontext ihrer jeweiligen Lehr- und Ausbildungstätigkeit.
Evaluation und wissenschaftliche Begleitung
Zur Überprüfung der Wirksamkeit der im Projekt angewandten Qualifizierungsverfahren sollen durch formative und summative Elemente die unterschiedlichen Dimensionen der Qualitätssicherung für Sprachbildungs-maßnahmen erfasst werden. Das AiS-Konzept, seine Multiplikation in Fortbildungsveranstaltungen und seine praktische Umsetzung in der Ausbildung sollen mittels teilnehmender Beobachtung und Interviews formativ evaluiert werden. Die Wirksamkeit des Konzepts auf die sprachlich-kommunikative Entwicklung der Auszubildenden soll anhand von Hospitationen, Schülerportfolios und eines Pre-Post-Test-Designs überprüft werden.
01/2017 | 06/2017 | 01/2018 | 06/2018 | 01/2019 | 06/2019 | |
Multiplikation | Datenerfassung | Auswertung | Rückmeldung | |||
Umsetzung | ab 09 teilnehmende Beobachtung | teilnehmende Beobachtung | Auswertung | Rückmeldung | ||
Sprachliche Entwicklung | 09 Erfassung Sprachstand | Portfolio | Portfolio 08 Erfassung Sprachstand |
10 Erfassung Sprachstand Auswertung |
Abschlussbericht |
Projektleitung: Jörg Roche
Projektmitarbeiterinnen: Elisabetta Terrasi-Haufe, Hilke Lindner-Matthiesen
Studentische Mitarbeiterinnen: Christina Bacher, Shushan Khachatryan